South Africa 2018 - Big Rush Durban - The world's tallest swing




Der Big Rush in Durban. Der höchste Rope Swing der Welt, vom Bogen über dem WM Stadion. Man springt aus 60 Meter Höhe von einer Plattform in den Stadion-Innenraum und erreicht dabei 120 km/h. Als Kathy mir sagte, “Weißt Du was, ich spring’ da runter!”, dachte ich nur, macht sie eh nicht, wegen ihrer Höhenangst. Aber dann zückte sie die Kreditkarte und machte Nägel mit Köpfen! Am 10.12. um 13 Uhr. Muss so als X Files Fan! Ich war ehrlich überrascht, denn ich würde da nie runter springen. Ich hatte meine Nahtod- Erfahrung auf dem Zambezi vor vielen Jahren bei einer Rafting-Tour, wo ich fast ersoffen bin. Reicht mir, danke! Ich spring’ doch nicht freiwillig aus dieser Höhe, nur an einer Strippe baumelnd. Ne, ne, das lassen wir mal schön bleiben. Aber wenn Kathy das machen möchte, um ihre Höhenangst zu bekämpfen, dann bin ich dabei. Muss ja nur zusehen...von unten...am Boden.

 

Je näher das Datum rückte, desto nervöser wurde sie dann aber auch. Verständlich, denn kuschen gab es nicht. Am Abend vorher sprang dann noch ganz spontan unsere Nichte Valma-Jean mit auf den Zug auf. Sie wollte das auch schon lange machen und Antje und Clive nickten das ab. Also sammelten wir sie am 10.12. morgens, zusammen mit einem ‘Ja, ich darf das!’-Brief von Antje, ein und fuhren nach Durban. Zwei nervöse Hühner im Auto, die sich gegenseitig zu beruhigen versuchten. War schon witzig. Als das Stadion dann in Sicht kam, war die erste Reaktion “Oh shit!”.


Natürlich waren wir viel zu früh, so konnten wir uns in Ruhe anmelden. Die Mädels für den Hopser und ich buchte mein ‘Chicken Ticket’, wie es charmant bezeichnet wurde. Offiziell nennt sich das Spectator Ticket, aber nachdem ich auf die Frage der Mitarbeiter, warum ich nicht auch springe, sagte, dass ich doch nicht verrückt bin, wurde diese Formulierung verwendet. Is’ mir doch egal! Die hatten ihren Spaß, ich meinen Sitzplatz. Ich sitze da, schaue mir das Theater an und filme. Und hoffe, dass die wissen, wie man Seile verankert und Personen sichert. Sonst...ne, da denken wir nicht drüber nach, gelle. Wir gingen, da noch viel Zeit war, einmal halb um das Stadion herum, so dass sich die Beiden schon mal eine kleine Portion Nervenkitzel nur vom Ansehen der Höhe der Plattform holen konnten. Dann wurde es ernst. Insgesamt 11 Verrückte wollten sich da runter stürzen. Ich war der einzige Zuschauer. So! Da Kathy und Valma-Jean so früh da waren, durften sie auch als erste springen, was Kathy eigentlich NICHT wollte! Tja, Pech. Die Kandidaten erhielten ihr Geschirr, in das sie oben eingehängt werden und alles wurde umfassend erklärt. Es machte einen sehr stabilen Eindruck, das Personal war professionell und es gab mehrere Sicherungen. Alle übten den Absprung von einer kleinen Plattform auf eine Gummimatte und dann war noch Fotosession mit dem Hintergrundfoto und einem Big Rush Schild.


Als alle versorgt waren, gingen wir wieder um das Stadium zum Aufstieg. Ein paar letzte Fotos und grinsende Erwartung (aber auch eine ordentliche Portion Bammel), dann begann für die Gruppe der Aufstieg und ich ging ins leere Stadioninnere, begleitet von einer Mitarbeiterin, die anscheinend mit ihrem Handy verwachsen war. So beeindruckend der Anblick des leeren Stadions war, so deprimierend war er auch. Es finden so gut wie keine Spiele mehr hier statt. Ab und zu eine Veranstaltung, ansonsten steht dieses schöne

 

Stadion leer. Ich fand ein Plätzchen über dem Zugangstunnel und brachte Kamera und Handy in Stellung. Die beiden Sprung-Master, oder so ähnlich, turnten schon auf der Plattform herum und dann kam auch Kathy in Sicht. Ganz ehrlich, ich war auch ordentlich angespannt. Bitte, lass alles gut gehen und die Jungs wissen, was sie da tun. Sie wurde eingehakt, dann an den Rand der Plattform gebracht und....dann sprang sie mit einem kurzen “Whuuup”, gefolgt von einem längeren “Whhooooo” und sauste in einem Bogen durch das Stadion.


 

 

 

Das Ganze ging sehr schnell. Auch wurde nicht viel hin und her gebaumelt am Seil, sondern sie wurde relativ schnell wieder hochgezogen zur Plattform, wo sie ausgeklinkt wurde und mit Gummibeinen wieder diese Hühnerleiter hoch kletterte....in Sicherheit. Puh, das war die Erste. Jetzt noch Jeanie und alles ist gut. Auch die Nichte absolvierte den Sprung mit Bravour und Gejaule. So, beide wieder in Sicherheit, jetzt konnte ich mir das Spektakel auch entspannt ansehen. Als dann fast alle gesprungen waren, ging es zurück zum Aufstieg, wo mir die Beiden glücklich grinsend entgegen kamen. Beide absolut berauscht, happy und stolz, dass sie gesprungen sind. Es wurden noch jede Menge Fotos gemacht, bevor wir Jeanie wieder zu Hause absetzten und wieder nach Durban rein fuhren. She did it! WELL DONE!


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